Ich kenne viele Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit ganz ohne externe Unterstützung geschafft haben. Im Internet gibt es eine Fülle von Informationen, die nützliches Wissen und Tipps bereitstellen. Oft stehen den Gründer*innen auch ein Netzwerk von guten Ratgebern zur Verfügung. Besonders nützlich ist es, wenn ein reger Austausch mit erfahreneren Selbstständigen und Unternehmer*innen möglich ist. Ja, man kann sich das Gründerhandwerk (erfolgreich) selbst beibringen!
Wozu soll ich dann zur Gründung einen Berater oder eine Beraterin hinzuziehen? Die Frage hat mich auch beschäftigt. Ich habe mich 2 Jahre mehr oder weniger aus dem Gründungs- und Start-up-Umfeld zurückgezogen und wollte eine Distanz dazu bekommen. Irgendwann kam das Bedürfnis zurück, diese Menschen wieder zu begleiten und coachen, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagen wollen. Denn es gibt m. E. genügend gute Gründe sich externe Unterstützung ins Boot zu holen. Die aus meiner Sicht Zentralen sind folgende:
- Selbstständigkeit bedeutet nicht alles „Selbst und Ständig“ zu machen! Deshalb ist es von Anfang an wichtig, die richtigen Partner ins Boot zu holen.
- Eine Geschäftsidee ist ein guter Anfang. Die Liebe zur Anfangsidee verhindert oft die marktorientiere Weiterentwicklung. Das Arbeiten an der Idee ist ein iterativer Prozess. Dabei geht es auch darum blinde Flecken zu identifizieren.
- Fokus, Fokus, Fokus! Es gibt viel zu bedenken und es ist sehr leicht möglich, sich in irgendwelchen Tiefen zu verlieren. Aber ist das jetzt wirklich wichtig für den nächsten Schritt?
- Gründung ist kein linearer Prozess. Rückschläge und emotionale Tiefs kommen. Bei Teamgründung habe ich oft erlebt, dass nicht alle gleichzeitig im Loch sind und so zumindest eine Person die anderen noch mitziehen kann. Einzelkämpfern fehlt diese Ermutigung in schwierigen Phasen.
- Unternehmertum bedeutet kluge und manchmal mutige Entscheidungen zu treffen. Sparring außerhalb von Freunden und Familie ermöglicht eine andere Perspektive.
- Gründer*innen bringen oft ein spannendes Bündel an Kompetenzen mit, die sehr wichtig für die Gründung sind – und gleichzeitig fehlt Knowhow in gewissen Bereichen.
Für mich sind das die Gründe, warum ich wieder das Bedürfnis verspüre, Gründer*innen zu begleiten. Welche Gründe sprechen noch dafür (oder dagegen)?
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